Geschichte

Walther E. Dührsen

Auf der „Generalversammlung zwecks Herbeiführung definitiver Zustände“ am 9. Mai 1883 wurde der Verein für die Geschichte des Herzogtums Lauenburg in Mölln gegründet. Dies war die Gründung des „ersten Vorläufers“ des heutigen Vereins.

Das Ziel der Vereinsgründung mit dem Namen war damals die „Vaterlandskunde in diesem Landesteile zu wecken und zu beleben und durch Sammlung und Bearbeitung der Denkmäler und historischen Quellen seine Geschichte nach allen Seiten hin zu erforschen und darzustellen.“

In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich der Verein zu einem der größeren und maßgeblichen heimatkundlichen Vereine Norddeutschlands, vornehmlich durch das Engagement seines Initiators Walther Dührsen (1837-1914).

Nach dem Ersten Weltkrieg stagnierte die Entwicklung merklich. Die Mitgliederzahl war Anfang der 1920er Jahre erheblich zurückgegangen. 1925 gründeten geschichtsinteressierte Lauenburger zum schon bestehenden Geschichtsverein den Heimatbund Herzogtum Lauenburg in Ratzeburg und gaben die Zeitschrift Lauenburgische Heimat heraus. Seine Mitglieder arbeiteten erfolgreicher und mit großer Resonanz und traten durch bemerkenswerte Aktivitäten hervor. Bis Ende der 1940er Jahre existierten somit also zwei Vereine.

Schulrat a. D. Heinrich Scheele

1947 gründete Lothar Roeßler den Ratzeburger Heimatbund wieder und führte ihn nach der Fusionierung der Vereine bis 1987 als Vorsitzender der Bezirksgruppe Ratzeburg.

1949 fusionierten Geschichtsverein und Heimatbund auf Vorschlag von Schulrat a. D. Heinrich Scheele zum Heimatbund und Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg e.V. Als Träger des Möllner Museums blieb die Urgründung Dührsens nebenher bestehen, und zwar bis heute als Freundeskreis Möllner Museum e.V.
Siehe dazu Otto Rackmann: Hundert Jahre Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg, in: 1883-1983. 100 Jahre Geschichtsverein (Schriftenreihe des Heimatbund und Geschichtsvereins Herzogtum Lauenburg, Bd. 20), Schwarzenbek 1983, S. 13-39.

Der Verein ist heute aktiver Bestandteil der regionalen Identität des Kreises Herzogtum Lauenburg. Er sieht es als seine Aufgabe an, diese Identität zu fördern und zu bewahren sowie Orientierungshilfen für das Interesse an Heimatgeschichte zu geben, zu diskutieren und zu proklamieren, soweit es ihm möglich ist. Dies gilt besonders für die gesellschaftlichen Veränderungen in ländlichen Räumen. Gerade hier unterliegt unsere Gesellschaft auf Grund der verschiedensten Faktoren durchgreifenden und rasch ablaufenden Wandlungen, die eine Pflege der Heimatgeschichte heute und in der Zukunft unabdingbar machen.

Besonders stolz ist der Heimatbund und Geschichtsverein, dass es ihm auch dank der finanziellen Unterstützung des Kreises gelungen ist, seine Vereinszeitschrift, die „Lauenburgische Heimat“, bis heute zu einer Veröffentlichungsreihe zu machen, die auch überregionale Beachtung findet. Sie erscheint unter diesem Namen seit 1925 und ist die unmittelbare Nachfolgerin der ursprünglichen Vereinszeitschrift „Archiv des Vereins für die Geschichte des Herzogtums Lauenburg“, dem das „Vaterländische Archiv für das Herzogtum Lauenburg“ voranging. Damals wie heute ein wertvoller Fundus für Wissenschaft und (Heimat-)Forschung.