Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1926


[Miszelle]

Zeitschriftenschau.

 

Mitteilungen des Heimatbundes für das Fürstentum Ratzeburg. 8. Jahrg., Nr. 1. -
Das Februarheft dieser vortrefflich geleiteten Zeitschrift bringt wieder allerlei Aufsätze und Mitteilungen, die auch den Lauenburger interessieren. Da schreibt Dr. Allerding über die Flurnamen und die Besiedlung des Landes Ratzeburg und gibt darin eine Uebersicht über die hauptsächlichen Wortstämme. Dr. Endler-Neustrelitz bringt einen Aufsatz "Die Apotheken im Lande Ratzeburg" und behandelt darin u. a. die Geschichte der Ratzeburger Domapotheke. Eine Reihe sehr lehrreicher Notizen - besonders auch in dem "Wunschzettel des Museumsverwalters" - rundet den Inhalt ab. Gleichzeitig erscheint ein neues Heft der "Quellen der Heimat", das u. a. einen sehr wertvollen Aufsatz von Dr. J. U. Folkers-Rostock "Aus der Geschichte des ratzeburgischen Bauernstandes" bringt.

Heimatblätter. Mitteilungen des Verein für Heimatschutz Lübeck. Wir weisen mit Freude auf diese Blätter hin, die als Monatsschrift des Lübecker General-Anzeigers erscheinen und ein deutliches Bild von der emsigen Tätigkeit des Lübecker Brudervereins bieten. Die letzten Nummern enthalten u. a. eine Reihe von Aufsätzen von W. Stier, die unter dem Titel "Alte Grenzsteine im Lübecker Gebiet" zusammengefaßt sind. Diese Abhandlungen beschäftigen sich besonders auch mit den alten Steinen an der Lauenburgisch-Lübschen Grenze und werden sicher für manche unsrer Leser Interese haben, zumal sie sich auf eingehende geschichtliche Studien stützen.

Lauenburgische Heimatblätter. Wöchentliche Beilage der Lauenburgischen Zeitung. - In Nr. 9 und 10 dieses Blattes findet sich eine eingehende Studie von dem verdienstvollen Heimatforscher Th. Götze in Lauenburg über "Franz II. in spanischen Diensten." Der Aufsatz hat dadurch besonderes Interesse, daß er den tüchtigsten Lauenburgischen Herzog aus dem Hause Askanien in seiner Tätigkeit als Oberst in Herzog Albas niederländischer Armee zeigt und zugleich ein fesselndes Bild von dem Militärwesen des 16. Jahrhunderts entwirft.

Dithmarschen. Blätter für Heimatpflege und Heimatkultur. Herausgegeben im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde durch Hermann Matzen-Büsum. (Dithmarschen-Verlag, Büsum). - Die Dithmarschen haben sich immer durch ihre Heimatliebe und durch den Eifer, mit dem sie Heimatforschung trieben, ausgezeichnet. Sie besitzen in Meldorf ein reiches Heimatmuseum. Sie waren unter denen, die sehr früh der archaeologischen Landesaufrahme beitraten. Sie waren auch. wenn wir recht sehen, die Ersten, die für ihre engere Heimat eine besondere Zeitschrift ins Leben riefen. Diese Zeitschrift liegt jetzt in mehreren Nummern vor uns. Sie enthält
Aufsätze von Dr. Tode über Vorgeschichtliches, von Adolf Bartels über Hebbel-Erinnerungen, ferner einen Artikel über die Sturmflut von 1825, weiter Abhandlungen aus der Dithmarscher Geschichte und, was besonders wertvoll ist, die Aufforderung zur Gründung von Kirchspielsvereinen für Familienforschung und Kirchspielsgeschichte. Besonders Landleute haben diesen Aufruf unterschrieben - ein Zeichen, wie diese Bestrebungen gerade in der alteingesessenen bäuerlichen Bevölkerung Wurzel gefaßt haben. Wir Lauenburger sind von diesem Ziele noch weit  entfernt. Aber wir werden von den Dithmarschen lernen und, wie wir hoffen, ihnen bald nachkommen.          G.

Aus alter Zeit. Beiträge zur Heimat- und Wohlfahrtskunde. Herausgegeben von der Kreisverwaltung Norderdithmarschen. Heft 1. - Bringt die Zeitschrift "Dithmarschen" kürzere Artikel, die mehr der Anregung als dem Studium dienen sollen, so veröffentlicht die Kreisverwaltung Norderdithmarschen, die unter Führung ihres Landrats Dr. Kracht in der Heimatforschung bekanntlich Vorbildliches leistet, in ihrem 1. Heft der "Beiträge" längere Abhandlungen, die in ihrer Mehrzahl die Früchte emsiger Forschungsarbeit sind und sich an anspruchsvollere Leser wenden. Das vorliegende Heft gibt in der Hauptsache einer sehr eingehenden und lehrreichen Untersuchung über "Alte Formen ländlicher Wohlfahrtspflege" von Oekonomierat Lembke Raum. Daneben stehen u. a. eine interessante Plauderei von Adolf Bartels über "Altdithmarsische Charakterköpfe" und sehr lebendige "Bilder aus dem dithmarscher Volksleben" von Landrat Dr. Kracht. Es ist nicht hoch genug anzuerkennen, daß sich die Verwaltung eines Kreises ein eigenes Organ für die Heimatsforschung schafft und darin die wertvollsten Kräfte zu gemeinsamer Arbeit zusammenfaßt. Gerade der Kreis Lauenburg, der auf demselben Gebiete manches Wertvolle geschaffen hat, bringt diesen Bestrebungen das größte Interesse entgegen.
G.

1926/2 - 51

 

 

 

 

 


*