Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1928


[Miszelle]

Bücher- und Zeitschriftenschau

 

Neue Bücher des Lauenburgischen Heimatverlages. Es ist erstaunlich, welche Fülle von Neuerscheinungen der Lauenburgische Heimatverlag (H. H. C. Freystatzky in Ratzeburg) alljährlich herausbringt und wie er keine Mühe scheut, allen Werken und Werkchen eine vorzügliche Ausstattung zu geben. Da ist im Laufe des Jahres Garbers prächtiger Novellenband "Ut de Bilad", da ist der lang ersehnte Neudruck vou Hellwigs "Grundriß der Lauenburgischen Geschichte", und da sind schließlich O. van Hees’ hübsche Federzeichnungen "Lauenburgische Landschaft" und "Eine Schaalseefahrt von Ratzeburg bis Zarrentin" erschienen. Und jetzt zu Weihnachten ist diesen Veröffentlichungen eine ganze Reihe neuer Bücher gefolgt, von denen manches Gute zu sagen ist. Da ist zunächst unser lieber alter LAUENBURGISCHER HEIMATKALENDER FÜR

1928/1 - 31
 

1928/1 - 32

DAS JAHR 1928. Die von dem üblichen Kalendermann bezogenen Füllbogen sind allerdings nicht begeisternd. Über sie wird an anderer Stelle zu reden sein. Um so wertvoller aber ist der Lauenburgische Teil, in dem wir wieder Traugott Tamm als Chronisten, Otto Garber als Erzähler und Theodor Götze als Historiker finden. Daneben spricht Professor Max Nörig über die Schlacht von Bornhöved. Theodor Möller beschreibt eine Schaalseefahrt, Pastor Fischer-Hübner erzählt Neues von der Zerstörung Ratzeburgs, und die Lauenburgische Dichtermappe bringt seine Gedichte. Eine besonders interessante Gabe in dem Kalender ist ein kleines bäuerliches Festspiel, das Lehrer H. Einfeld in Dassendorf und Pastor J. Laage in Brunstorf beigesteuert haben und das lustige alte Geschichten und sehr bemerkenswertes volkskundliches Material aus dem Brunstorfer Kirchspiel in hübschen, fesselnden Szenen zusammenfaßt. Das kleine Stück ist auch als Sonderdruck erschienen und führt den Titel "EIN STUN'N NAH'T FLASZBRAKEN VÖR SÄBENTIG JOHR". Dem Kalender folgte zeitlich Dr. J. FOLKERS’ ausgezeichnete Untersuchung über DAS BAUERNDORD IM KREISE HERZOGTUM LAUENBURG, die im letzten Jahrgang der "Lauenburgischen Heimat" erschienen ist und sich jetzt in der Zusammenfassung mit den vielen schönen Illustrationen sehr stattlich präsentiert. Auf das gediegene Werk, das in den Kreisen der Siedlungsforscher bereits Aufsehen erregt hat, sei hier noch einmal besonders hingewiesen. - Unter den übrigen Neuerscheinungen seien zwei Versbücher zuerst genannt: eine vermehrte Ausgabe von FRANZ REIMERS "AUS RUCKSACK UND MAPPE" und WIHNACHEN! VON EMIL DUBORG. Zwei grundverschiedene Bücher und doch beide von besonderm Reiz. Franz Reimers’ Buch bunt, unbekümmert, kampffreudig, von ungebrochener lachender Natur- und Lebenskraft; Duborgs Verse still, traulich, versonnen, warmherzig, religiös. Eigentlich sollte man sich beide Bücher auf den Schreibtisch legen und zu ihnen flüchten, je nachdem einem ums Herz ist. Schließlich sei noch das Erstlingsbuch eines jungen Landsmannes erwähnt: HARTBLÖDEN VON LUDWIG RÜHLICKE. Nette plattdeutsche Verse und einige Erzählungen, von denen die Titelnovelle recht hübsch gelungen ist. Ein. freundlicher Anfang in schlicht-heimatlicher Art.



 


 

 

 

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