Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1930


[Miszelle]

Kleine Mitteilungen

 

Der Enterich als Zeuge für die westfälische Besiedlung Lauenburgs. Gustav Friedrich Meyer, der ausgezeichnete Kenner der schleswig-holsteinischen Mundarten, veröffentlicht im Juniheft der "Heimat" eine interessante Studie über die Bezeichnung des Enterichs in unserer Provinz. Schon früher war die Vermutung ausgesprochen worden, daß die plattdeutsche Bezeichnung für den Erpel von westfälischen Kolonisten nach dem Osten gebracht worden sei. Meyer bestätigt diese Annahme und stellt fest, daß sich die vollere Form "Wädick", wie sie in Westfalen vorkommt, besonders in Mecklenburg erhalten hat. Im Lauenburgischen ist sie nur vereinzelt am Schaalsee und an der Elbe zu finden. Dagegen hat unser Kreis, und zwar besonders in einem Nordsüdstreifen an der Westgrenze - etwa von Siebenbäumen herunter bis Worth - die verkürzte westfälische Form "Wjärk" treu bewahrt. Westlich davon findet sich "Wiärt", östlich "Wät", "Wänt", "Wätk", "Wäk", "Wäp". Im angrenzenden Stormarn und im Lübschen findet sich dann fast durchweg die Bezeichnung "Wart", die in Holstein bis ins Schleswigsche hinein vorherrschend ist.
 

1930/3 - 113

 


 


 

 

 

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