Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1930


[Miszelle]

Bücher- und Zeitschriftenschau

 

Ernst Reinstorf, Elbmarschkultur zwischen Bleckede und Winsen a. d. Luhe. Selbstverlag des Verfassers: Harburg-Wilhelmsburg, 1929. - Bekanntlich gehörte bis 1815 ein breiter Streifen der von E. Reinstorf geschilderten Elbmarsch zu Lauenburg. Selbst Hitzacker und Bleckede haben vorübergehend unter der Herrschaft Lauenburgischer Herzöge gestanden. Da ist es begreiflich, daß das vorliegende Werk auch in unserm Kreise Interesse finden wird. Reinstorfs dickleibiges Buch, das mit Unterstützung amtlicher Stellen herausgegeben ist, ist die Frucht jahrzehntelanger rastloser Arbeit. Es gibt kein Gebiet der Heimatforschsung, das darin nicht mit Erfolg beackert wäre. Von der Entstehung des Nieder-

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elbegebietes an bis zur heutigen Wirtschaft sind die Vorgeschichte, die Besiedlung und Kultivierung der Marsch, die Deichbauten, die Landesgeschichte, die kirchlichen und die Schulverhältnisse, die Steuern, die Sitten und Gebräuche und die Volkskunst dargestellt. Dabei ist weniger Wert auf eine großzügige Behandlung als auf das Zusammentragen einer geradezu fabelhaften Fülle von Einzeldaten gelegt. So bildet das Werk Reinstorfs ein Quellenwerk, an dem künftig kein Forscher vorbeigehen kann, selbst wenn er manchen geschichtlichen Hypothesen des Verfassers (Ausrottung der unterworfenen Slaven!) Zweifel entgegenbringt. Besonders wertvoll erscheinen mir Reinstorfs Untersuchungen über die Bevölkerungsbewegung in der Marsch und über die Darstellung der Sitten und Gebräuche, die wohl größtenteils auf persönlichsten Nachforschungen beruhen. Gerade diese Abteilungen des Buches können auch den Heimatforschern unseres Landes als Vorbild dienen.

G.




 


 


 

 

 

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