Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]
Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1935
[Miszelle]
Kleine Mitteilungen |
Herr Pastor Fischer-Hübner,
der 2. Vorsitzende des Heimatbundes, ist Ende
1934 dem Ruf an die St. Matthäi-Kirche in
Lübeck gefolgt. Sein Fortgang von Ratzeburg ist für alle,
denen die kulturellen Belange des Kreises am Herzen liegen,
ein schwerer Verlust. Ist er auch weiterhin bereit, aus
seiner außergewöhnlichen Kenntnis um die Geschichte und das
Brauchtum der Heinmt heraus uns zu geben, so vermißt doch
die Leitung des Bundes schon jetzt schmerzlich die anregende
Förderung auf dem Gebiet der heimischen Forschung, die er
wie kein Zweiter in unermüdlichem Fleiß und mit aufrichtiger
Liebe zu unserm Lauenburg in Vorträgen und zahlreichen
Aufsätzen wach gehalten hat und die er nicht zuletzt im
Gedankenaustausch mit Gelehrten und dem einfachen Mann aus
dem Volke vertieft und in weite Kreise der Bevölkerung
hineingetragen hat. Stets gern bereit, jedem ernsthaften
Forscher aus dem Schatz seines Wissens mitzuteilen,
erweiterte er es ständig in Bibliotheken und Archiven
außerhalb des Kreises, in denen er seine Urlaubstage über
lauenburgische Folianten und Pergamente verbrachte. Aber
nicht nur durch Wort und Schrift, auch durch praktisches
Eingreifen förderte er viele kulturelle Belange des Kreises.
So verdankt die St. Petri-Kirche ihm die Einführung des
sonntäglichen Blumenschmucks auf dem Altar, die Anschaffung
der schönen materialgerechten Paramenten, die Auffindung und
Wiederherstellung der Heiligenfiguren. So trat er überall
ein für die künstlerische Verschönerung der Gotteshäuser und
- wo alte Kunst sich nicht mehr in die kultischen
Anforderungen einordnen ließ - für Überweisung der dem
Untergang ausgesetzten Kunstwerke an das Landesmuseum.
1935/1 - 23 |
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